Nahrungsmittelunverträglichkeiten – Ein zunehmendes Phänomen?

Nahrungsmittelunverträglichkeiten

Ob Laktoseintoleranz, Zöliakie oder Histaminintoleranz – immer häufiger hört man im Freundes- und Bekanntenkreis von Menschen mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder ist sogar selbst davon betroffen. Bereits jeder vierte Deutsche zwischen 18 und 65 leidet an einer Nahrungsmittelunverträglichkeit und verzichtet deshalb auf bestimmte Lebensmittel. Die DGVS (Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten) geht jedoch von einer noch größeren Dunkelziffer aus. Die Ursachen für eine Nahrungsmittelunverträglichkeit, wie zum Beispiel einer Laktoseintoleranz, einer Zöliakie oder einer Histaminintoleranz, können vielfältig sein. Einigen Menschen fehlen Enzyme zur Verstoffwechselung bestimmter Nahrungsmittel, bei anderen liegt ein Transportdefekt im Darm vor.

Aber auch die moderne Ernährung rückt als möglicher Auslöser für das Auftreten von Nahrungsmittelunverträglichkeiten immer stärker in den Fokus. Denn verarbeitete Lebensmittel und Konserven enthalten oft Ersatz- und Zusatzstoffe, die von einigen Menschen nicht gut vertragen werden. Aber auch vermeintlich gesunde Lebensmittel sind manchmal mit Vorsicht zu genießen. Obst und Gemüse werden zu Gunsten einer längeren Haltbarkeit in vielen Fällen chemisch behandelt. Die Aufnahme solch fremdartiger Stoffe steigert ebenfalls das Risiko, eine Nahrungsmittelunverträglichkeit zu entwickeln.

Doch was tun bei der Diagnose Nahrungsmittelunverträglichkeit? Im Folgenden finden Sie viele hilfreiche Informationen rum um die Symptome und Beschwerden bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Auch die häufigsten Unverträglichkeiten wie Zöliakie, Laktose- und Fructoseintoleranz sowie die Histamintoleranz werden näher beleuchtet.

Symptome einer Nahrungsmittelunverträglichkeit

Bei einer Nahrungsmittelunverträglichkeit reagiert unser Körper am häufigsten mit gastrointestinalen Reaktionen wie Bauchschmerzen, Krämpfen, Blähungen und Durchfall. Es gibt aber auch Beschwerden, die bereits unmittelbar nach der Nahrungsaufnahme auftreten können. Hierzu zählen Symptome wie Rötungen der Mundschleimhaut oder Hautreaktionen um den Mund herum. Zudem gibt es auch verzögerte Reaktionen, etwa eine Ekzem-Verschlechterung bei Neurodermitis oder Migräneattacken, die erst einige Stunden nach dem Essen auftreten.

Nahrungsmittelunverträglichkeit oder Nahrungsmittelallergie?

Nahrungsmittelunverträglichkeiten haben die unterschiedlichsten Ursachen und die Vorgänge im Körper können von Unverträglichkeit zu Unverträglichkeit sehr verschieden sein. Bei einer Laktoseintoleranz können bestimmte Enzyme fehlen oder in ihrer Aktivität eingeschränkt sein, die den aufgenommenen Milchzucker verstoffwechseln. Bei einer Fructoseunverträglichkeit hingegen sind bestimmte Transportvorgänge defekt.

Bei der Nahrungsmittelallergie liegt eine Beteiligung des Immunsystems zugrunde. Dieses stuft Allergene im Essen als artfremd ein und bekämpft sie mit Antikörpern, die dann auch im Blut zu finden sind. Die Symptome einer Nahrungsmittelallergie unterscheiden sich oft nur leicht von der einer Nahrungsmittelunverträglichkeit. Bei der Allergie kommt es zu allergischen Reaktionen wie Niesen, Atembeschwerden,tränenden Augen, Hautausschlägen und Schwellungen. Ist auch der Magen-Darm-Trakt von der Reaktion betroffen, können Erbrechen, Durchfall und Übelkeit als Symptome auftreten. Diese Reaktionen des Körpers treten meist unmittelbar innerhalb von wenigen Minuten nach dem Kontakt mit dem allergieauslösenden Nahrungsmittel auf.

Sollte man den Verdacht haben, auf bestimmte Lebensmittel allergisch zu reagieren, ist es sinnvoll, dies durch einen Arzt diagnostizieren zu lassen. Bei einer Nahrungsmittelallergie ist der Verzicht auf das betroffene Lebensmittel leider oft die einzige Therapie. Bei sehr schweren allergischen Reaktionen, wie Luftnot oder Kreislaufproblemen, sollten die Betroffenen stets ärztlich verordnete Notfallmedikamente zur Hand haben. Falls versehentlich ein allergieauslösendes Nahrungsmittel gegessen wird, können damit lebensbedrohlichen Reaktionen, zum Beispiel einem allergischen Schock, vorgebeugt werden.